[Update 20.04.2021] Ist die Öffnung von Schulen und Kitas wirklich der Weisheit letzter Schluss?

Wenn ich mir die nach Alter aufgeschlüsselten Inzidenzwerte in Bayern [zur bundesweiten Situation siehe die Ergänzungen vom 16.03. und 20.04.2021 um 20:00 Uhr, zu Kranheitsmeldungen bei ErzieherInnen siehe das Update vom 18.03.2021, 12:15 Uhr] anschaue, dann muss ich doch die Frage stellen, ob die Öffnung von Kitas und Schulen Anfang dieses Jahres wirklich so sinnvoll war:

Tabelle mit den Bayerischen Inzidenzwerten aufgeschlüsselt nach Alter für die Meldewochen 01 bis 10 / 2021
7-Tage-Inzidenz in Bayern in den Altersgruppen im Verlauf der ersten 10 Meldewochen 2021 – Ein Klick auf die Tabelle öffnet sie etwas größer in einem neuem Tab. (Graphische Aufbereitung von mir, Quelle der Zahlen: https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/coronavirus/karte_coronavirus/index.htm).

In der Meldewoche 10/2021 (08. – 14. März 2021) ist der höchste 7-Tage-Inzidenzwert mit etwas über 118 in der Altersgruppe von 15 bis 19 Jahre , gefolgt von der Altersgruppe von 20 bis 34 Jahre (knapp 116) und der Altergruppe 5 bis 9 Jahre (etwas über 100). Deutlich ist auch, dass in diesen Altersgruppen der Inzidenzwert seit der Meldewoche 06/2021 ( 08. – 14. Februar 2021) kontinuierlich steigt. Dass dies nur an der britischen Virus-Mutante liegt, darf meines Erachtens bezweifelt werden.

Quelle: „Situationsbericht des RKI vom 16.3.2021“ – Ein Klick auf die Tabelle öffnet sie größer in einem neuem Tab.

Ergänzend zu meinen obigen Ausführungen zur Situation in Bayern finden Sie hier noch ein Zitat und eine Abbildung aus dem heutigen „Situationsbericht des Robert Koch-Instituts vom 16.3.2021 zu COVID-19“ (PDF-Datei) zur bundesweiten Situation, die vergleichbar ist:

„Seit MW 02/2021 sanken die 7-Tage-Inzidenzen über alle Altersgruppen wieder. Dieser sinkende Trend ist nur noch bei den über 85-Jährigen zu beobachten. In allen anderen Altersgruppen steigt die 7-Tage-Inzidenz wieder z. T. sehr deutlich. Besonders betroffen sind die 15-44-Jährigen. Der stärkste Anstieg ist bei Kindern zwischen 0-14 Jahren zu beobachten, wo sich die 7-Tage-Inzidenzen in den letzten vier Wochen verdoppelt haben.“

(MW = Meldewoche)

Quelle: „Situationsbericht des RKI vom 20.4.2021“ – Ein Klick auf die Tabelle öffnet sie größer in einem neuem Tab.

[Update 18.03.2021] pnn.de – 17.03.2021, 20:52 Uhr: „Krankenkassen-Studie Erzieher in Brandenburg häufig wegen Corona krank“ – Ein Zitat aus diesem Artikel:

„Erzieherinnen und Erzieher waren in Brandenburg im Pandemie-Jahr 2020 von allen Berufsgruppen am häufigsten von Arbeitsunfähigkeit wegen einer Covid-19-Infektion betroffen. (…). Von März bis Dezember meldeten sich rund 3,2 Prozent der AOK-versicherten Erzieher wegen dieser Diagnose krank. Dieser Wert liegt mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnittswert der Beschäftigten in Brandenburg. “

[/Update] 

[Update 22.03.2021] Auch BR24 hat heute das Thema Inzidenz-Werte nach Altersgruppen (etwas weiter unten in dem Artikel) aufgenommen, allerdings ohne aus den gesteigerten Inzidenzwerten bei den jüngeren und mittleren Altersgruppen irgendwelche Schlüsse zu ziehen [/Update]

 

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Autor: Werner

Jahrgang 1961, beruflich als externer Datenschutzbeauftragter und Datenschutzberater (auch für Betriebs- und Personalräte) sowie als Referent für Datenschutzseminare, -vorträge und - workshops tätig. Ehrenamtlich als stellvertretender Vorsitzender in der Deutschen Vereinigung für Datenschutz (DVD) e.V. aktiv.