Laut einer Meldung der Süddeutschen Zeitung von heute mussten heute etwa 2.500 Feriengäste, die sich aktuell im Landkreis Berchtesgardener Land (BGL) aufhielten abreisen. Allerdings werden die zurückreisenden UrlauberInnen vor der Abreise nicht auf eine mögliche Infektion mit dem Corona-Virus getestet. Von daher besteht die Gefahr, dass infektiöse Rückreisende den Virus in Bayern und Deutschland verbreiten.
Die Dehoga-Bayern-Präsidentin Angela Inselkammer wundert sich hierüber: „Wir verstehen nicht, warum es zu einer Zwangsschließung aller Beherbergungsbetriebe von jetzt auf gleich kommen muss. (…) Um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden, wäre es sicher zielführender, die Gäste in den Betrieben wohnen zu lassen und sie vor Abreise zu testen.“
Diese Verwunderung ist mehr als nachvollziehbar. Aus meiner Sicht wäre es sowohl aus Sicht des Infektionsschutzes als auch aus wirtschaftlicher Sicht für die betroffenen Hotels und Beherbungsbetriebe besser gewesen, den Gästen, die bereits vor Ort sind, die Möglichkeit zu geben, auf Wunsch vor Ort zu bleiben und abreisende Gäste vor der Abreise zu testen. Die abrupte Abreise dagegen könnte dazu führen, dass infizierte Personen, die noch nichts von ihrer Infektion wissen, sich auf dem Rückweg spontan andere Quartiere suchen – wir erinnern uns: Die Beherbungsverbote für Personen aus Riskogebieten wurden überwiegend aufgehoben – und dort – oder auch zuhause – dann andere Menschen infizieren.