Zahl der intensivmedizinisch behandelten COVID-19-Fälle hat sich in den letzten zwei Wochen mehr als verdoppelt

oder: „Gib Corona keine Chance!

Schon fast gebetsmühlenartig wird von manchen Leuten, die es eigentlich besser wissen müssten oder zumindest sollten, vorgetragen, dass doch nicht immer nur auf die Zahl der Neuinfektionen geschaut werden müsse. Meist so ein Hinweis der Anfang von einer Verharmlosung der aktuellen Situation oder einem Nichtzurkenntnisnehmenwollen des Ernstes der Lage.

Bitte schön, schauen wir auf eine andere Zahl:

„Die Zahl der intensivmedizinisch behandelten COVID-19-Fälle hat sich in den vergangenen 2 Wochen von 655 Patienten am 15.10.2020 auf 1.696 Patienten am 29.10.2020 mehr als verdoppelt.“

(Quelle: „Situationsbericht des
Robert Koch-Instituts vom 29.10.2020 zu COVID-19
„)

„mehr als verdoppelt“ ist da noch harmlos ausgedrückt. Von wegen Panikmache. Sie hat sich mehr als verzweienhalbfacht!

Noch andere Zahlen gewünscht?

Tabelle 3: Im DIVI-Intensivregister erfasste intensivmedizinisch behandelte COVID-19-Fälle (29.10.2020, 12:15 Uhr)
Quelle: Situationsbericht des Robert Koch-Instituts vom 29.10.2020 zu COVID-19

Und dieser tägliche Situationsbericht liefert noch vielel weitere Zahlen, die den Ernst der Lage deutlich machen. Auch die Anzahl der im „DIVI-Intensivregister erfasste intensivmedizinisch behandelte COVID-19-Fälle“ findet sich täglich in diesem Bericht (siehe nebenstehende Tabelle, anklicken, um sie in groß zu sehen). Der prozentualle Anteil der „invasiv beatmeten“ (alleine die Vorstellung ist für mich gruselig) schwankt täglich und liegt bei deutlich über 40 %. Die 23 % sind dagegen ziemlich stabil.  23 % und damit fast ein Viertel der Covid-19-Behandlungen enden mit dem Tod! Von den aktuell 1696 PatientInnen in intensivmedizinischer Behandlung werden also voraussichtlich 390 sterben. Und derzeit erhöht sich die Anzahl der PatientInnen in intensivmedizinischer Behandlung täglich und damit auch die Anzahl der Familien, die in den nächsten Tagen, Wochen ein Familienmitglied wegen COVID-19 verlieren werden. Ich weiß, der Tod gehört zum Leben. Aber der vermeidbare Tod ist eben vermeidbar.

Es gibt allerdings schon auch einen guten Grund auf die Zahl der Neuinfektionen zu werfen. In Kombination mit der Verteilung auf die Altersgruppen (auch diese Zahlen finden sich täglich im RKI-Situationsbericht) lässt sich nämlich ganz gut abschätzen, wie die Anzahl der Covid-19-PatientInnen, die in den nächsten 10 bis 14 Tage in Krankenhäuser eingeliefert werden und auch grob wieviele von ihnen ein paar Tage später auf die Intensivstation verlegt werden müssen, von denen dann 23 % voraussichtlich sterben werden. Ja, ich bin mir bewußt, dass dies etwas makaber ist. Ich beneide die Leute, die auf den Intensivstationen sind, nicht.

Die Lage ist ernst, sehr ernst,…

Das die Lage ernst, um nicht zu sagen, sehr ernst ist, zeigen auch die beiden nachfolgenden Abbildungen. Die obere ist aus dem „Situationsbericht des Robert Koch-Instituts vom 29.10.2020 zu COVID-19“, also dem aktuellen, und die darunter aus dem Bericht von vor genau zwei Wochen!

RKI-Situationsbericht Abbildung1 vom 29.10.2020
Quelle: Situationsbericht des Robert Koch-Instituts vom 29.10.2020 zu COVID-19

Es ist dunkel in Deutschland, dunkelrot!
Vor zwei Wochen sah das noch ganz anders aus.
V O R   Z W E I   W O C H E N!

RKI-Situationsbericht Abbildung1 vom 15.10.2020
Quelle: Situationsbericht des Robert Koch-Instituts vom 15.10.2020 zu COVID-19

Und wissen Sie was: In zwei Wochen wird es noch genauso schlimm aussehen wie heute! Und bevor Sie fragen „Warum?“, weil sich die Maßnahmen erst in 10 bis vierzehn Tagen auf die Zahl der Neuinfektionen auswirken. Oder um es anders zu sagen: Das was wir heute an Infektionszahlen sehen, spiegelt das Infektionsgeschehen von vor zehn bis 14 Tagen wider. Das hört sich vielleicht nicht schön an, ist aber leider so.

… aber nicht hoffnungslos!

Jeder von uns, wir alle, Sie, Du und ich können unseren Beitrag leisten, damit es besser wird, damit Weihnachten ein ruhiges und  besinnliches Fest und kein Fest der nationalen Trauer wird.

Helfen Sie mit, die zweite Welle zu brechen!

Vermeiden Sie direkte Kontakte, greifen Sie lieber mal zum Telefon, zum Smartphone oder ganz klassisch zu einem Brief.

Viele Städte und Gemeinden sowie Institutionen bieten die Möglichkeit zu kostenlosen Videokonferenzen für den persönlichen Bereich.

Halten Sie die von den RegierungschefInnen des Bundes und der Länder für den November beschlossenen Maßnahmen!

Jeder vermiedene Kontakt ist eine Infektionsmöglichkeit weniger, ist eine Möglichkeit weniger für den Virus sich zu verbreiten. Je weniger direkte Kontakte wir haben, umso schwerer wird es für den Virus sich von einem Menschen auf einen anderen Menschen zu übertragen. Der Virus für seine Verbreitung auf uns Menschen angewiesen! Machen wir ihm einen Strich durch die Rechnung!

Die Gesundheit aller ist auf unsere Mitwirkung angewiesen. Es hängt an jeder und jedem von uns.  In Anlehnung an einen alten Slogan heißt es heute mehr den je:

Gib Corona keine Chance!

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Autor: Werner

Jahrgang 1961, beruflich als externer Datenschutzbeauftragter und Datenschutzberater (auch für Betriebs- und Personalräte) sowie als Referent für Datenschutzseminare, -vorträge und - workshops tätig. Ehrenamtlich als stellvertretender Vorsitzender in der Deutschen Vereinigung für Datenschutz (DVD) e.V. aktiv.

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