Es kam wie es kommen musste.
Ab Mittwoch, 16. Dezember 2020 gilt ein Quasi-Lockdown (s.u.).
Musste es wirklich so kommen? Nein, es hätte nicht so kommen müssen. Wenn sich nicht nur die Mehrheit sondern die überwiegende Mehrheit oder noch besser: (fast) alle an die Bitte gehalten hätten, auf vermeidbare direkte Kontakte zu verzichten, hätte es nicht so kommen müssen. Leider haben viele Menschen diese Bitte nicht befolgt. Steigende Infektionszahlen sind die Folge. Der sogenannte „Lockdown-Light“ hat nicht gereicht. Das Argument, dass die Regeln mit den Ausnahmen zu kompliziert seien, zieht nicht. Die Kernaussage war und ist:
„Kontakte vermeiden, wo immer es geht“
Was an dieser einfachen Empfehlung, ja flehentichen Bitte, zu kompliziert sein soll, will mir nicht in den Kopf. Da werden im „Lockdown-Light“ Erleichterungen für Weihnachten vorgesehen, damit im engsten Familien- und Freundeskreis Weihnachten gefeiert werden kann, ein Fest, dass nicht nur bei christlichen Familien eine Bedeutung hat (der Weihnachtsmann ist keine christliches Symbolfigur). Und dann muss ich einem Forum, in dem sich FahrerInnen einer bestimmten Sorte Bullis austauschen, folgende Einladung lesen:
(klick auf das Bild öffnet es in einem neuen Tab)
Sorry, da haben E. und M. offensichtlich etwas völlig missverstanden. Das ist das krasse Gegenteil von „Kontakte vermeiden, wo immer es geht“. Wenn ich so etwas lese, dann wird mir übel, dann verliere ich den Glauben an die Menschheit, an das Gute im Menschen. Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen:
Musste es wirklich so kommen?
Es musste nur so kommen, weil zwar nur eine Minderheit, aber leider eine zu große Minderheit unvernünftig, rücksichtslos und/oder dumm handelt.
Es wird immer wieder gesagt: Verbote brächten nichts, die Politik müsse an die Vernunft appellieren. Sicher ist es gut, an die Vernunft zu appellieren. Nur, bei Menschen, bei denes es an Vernunft mangelt, hilft es leider auch nichts an die nicht vorhandene Vernunft zu appellieren. Da helfen dann wirklich nur noch Verbote und Kontrollen. Das ist schade. Es ist schade, dass es so weit kommen musste. Es ist schade für alle die, die auf vermeidbare direkte Kontakte so weit wie möglich verzichtet haben und verzichten, für alle, die sich – wo immer möglich – an die AHA-Regelungen gehalten haben und halten, die in ihren Läden und Betrieben die erforderlichen Hygienemaßnahmen umsetzen. Und es ist traurig, traurig für die Menschen, die wegen Rücksichtslosigkeit, Unvernunft oder Dummheit ihr Leben verloren haben oder auch „nur“ mit langfristigen Folgeschäden zu kämpfen haben. Es ist traurig für die Angehörigen dieser Menschen.
Weitere Informationen:
-
- „Im Wortlaut: Beschluss von Bund und Ländern zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie vom 13.12.2020“ – hier als PDF-Datei auf bundesregierung.de und hier als lokale Kopie auf meinem Server
- „Kanzlerin zum Bund-Länder-Beschluss: ‚Wir sind zum Handeln gezwungen‘“
- Video mit Auszug aus der Pressekonferenz: „Bundeskanzlerin Merkel zu den Beschlüssen von Bund und Ländern“
- (Laufend aktualiserten) Beitrag von BR24: „Corona: Harter Lockdown ab Mittwoch – Lockerung für Weihnachten – Bund und Länder haben sich wegen Corona auf einen harten Lockdown von Mittwoch bis 10. Januar geeinigt. Schulen, Kitas und viele Geschäfte müssen schließen. Für Weihnachten wird die Kontaktbeschränkung gelockert, Feuerwerk darf nicht verkauft werden.“
- „Im Wortlaut: Beschluss von Bund und Ländern zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie vom 13.12.2020“ – hier als PDF-Datei auf bundesregierung.de und hier als lokale Kopie auf meinem Server
Quasi-Lockdown?
Ja, es ist nur ein Quasi-Lockdown. Ein harter Lockdown würde noch weitaus eingreifendere Maßnahmen vorsehen, wie sie in einigen Nachbarländern galten.
2 Gedanken zu „Quasi-Lockdown bis 10. Januar 2021 beschlossen – Musste es so kommen?“
Kommentare sind geschlossen.